Richtiges Bügeln muss gelernt sein, denn auch wenn Sie eine Dampfbügelmaschine besitzen: Hemden, Hosen und Shirts werden mit der falschen “Technik” nicht glatt. Nahezu jedes Kleidungsstück muss dabei auf eine eigene Art und Weise gebügelt werden, um eine prefekte, knitterfreie Oberfläche zu erhalten. Wie Sie mit einer Bügelstation richtig bügeln und was Sie dabei dringend beachten sollten, erfahren Sie hier.
Richtig zu bügeln fängt bereits dort an wo man es nicht zwingend erwarten würde, nämlich beim Befüllen des Wassertanks. Wasser enthält immer eine bestimmte Menge an Kalk, dies kann man nicht verhindern. Man kann das Wasser allerdings filtern oder mit destilliertem Wasser mischen, um zumindest weniger Kalk im Gerät zu haben. Das Mischverhältnis von Leitungswasser und destilliertem Wasser sollte zwischen 1:1 und 1:2 liegen.
Einige Hersteller raten davon ab, nur destilliertes Wasser zu benutzen, dies könnte das Gerät beschädigen. Lesen Sie hierzu am besten die Gebrauchsanweisung, dort stehen die wichtigsten Informationen speziell zu Ihrem Gerät. Keinesfalls sollten Sie dem Wasser andere Mittel, wie Duftstoffe oder Chemikalien beimischen, wenn es in der Gebrauchsanweisung nicht anders vermerkt ist. Übrigens: Die Wasserhärte können Sie ganz einfach im Internet oder bei Ihrem örtlichen Wasserversorger erfragen.
Ein ebenfalls ratsamer, vorbereitender Schritt, ist das Überprüfen des Pflegeettikets Ihrer Wäsche. Dort können wichtige Informationen wie Waschtemperatur und Bügeltemperatur entnommen werden. Das abgebildete Bügeleisen gibt an, mit welcher Temperatur das jeweilige Kleidungsstück gebügelt werden kann. Je mehr Punkte im Bügeleisen, desto höher die Temperatur mit der gebügelt werden darf. Ein durchgestrichenes Bügeleisen weist darauf hin, dass überhaupt nicht gebügelt werden sollte.
Zunächst ist es sinnvoll, die entsprechenden Kapitel der Gebrauchsanweisung mit Hinweisen zur Anwendung der Dampfbügelstation zumindest zu überfliegen, bevor Sie loslegen. Prinzipiell gibt es jedoch zwischen den Modellen auf dem Markt kaum relevante Unterschiede in der Bedienung. Die ersten Schritte sehen in aller Regel wie folgt aus:
Beim Bügeln von Hemden und Blusen sollte immer eine genaue Reihenfolge eingehalten werden: Als beste Methode hat sich das Bügeln vom Kragen an bewährt.
Kragen
Der Kragen ist das Merkmal eines jeden Hemds. Daher sollte er auch ordentlich gebügelt werden um auch weiterhin gut auszusehen. Dafür bügeln Sie am besten zuerst die Innenseite des Kragens. Der Kragen sollte dabei ausgeklappt sein. Der obere Teil des Kragens wird später wieder umgeklappt und befindet sich dann auf der Außenseite. Wichtig ist auch von der Kragenspitze zur Mitte zu bügeln, also zunächst von der rechten und anschließend von der linken Kragenspitze aus zur Mitte.
So verhindern Sie, dass sich mögliche Falten an dieser Stelle bilden, wo Sie besonders ins Auge stechen würden. Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, sollten Sie übrigens beide Seiten des Kragens bügeln. Auch wenn der Dampfdruck Ihrer Dampfbügelstation hoch genug ist, erscheint der Kragen bei beidseitigem Bügeln wesentlich glatter.
Schulter
Nach dem Kragen sollte die Schulterpartie gebügelt werden. Es empfiehlt sich dabei die Schulterpartie straff zu spannen. Die Spitze Ihres Bügeltischs ist dabei eine große Hilfe. Es gibt auch Bügeltische, die ausklappbare Flügel für die Schulterpartie besitzen. Diese können das Bügeln sehr erleichtern, wenngleich es allerdings auch ohne geht. Die Schulterpartie muss nur auf der Außenseite gebügelt werden
Ärmel und Manschetten
Die Manschetten, die sich auf Handgelenkhöhe befinden, müssen nur von außen gebügelt werden. Die Innenseite sieht man zumeist ohnehin nicht, dort stechen Falten also nicht ins Auge. Es gilt hier vorsichtig zu glätten und mit der Spitze Ihres Bügeleisens um die Knöpfe herum zu fahren.
Ärmel werden zumeist nach den Manschetten gebügelt, wobei die Reihenfolge nicht wirklich bedeutend ist. Auf jeden Fall sollten die Ärmel quer über das Bügelbrett gezogen und zunächst von Hand geglättet werden. Die Naht befindet sich dabei an der Außenseite der Ärmel. Nun kann man die Ärmel von der Mitte nach außen zu den Schultern und den Manschetten bügeln, oder aber auch von der Schulterpartie zu den Manschetten hin.
Wenn Sie eine Dampfbügelstation besitzen, genügt es in der Regel eine Seite zu bügeln. Wer eine Ärmelfalte wünscht, muss einfach über die Kanten des Ärmels bügeln. Wer diese hingegen nicht möchte, sollte entsprechend nicht über die Fläche hinaus bügeln.
Bauchteil und Rücken
Als letztes kommt der Korpus-Teil bestehend aus dem Rücken- und Bauchbereich. Zunächst sollte hierbei die Bauchseite gebügelt werden, vorzugsweise die Seite mit der Knopfleiste. Dort können Sie vorsichtig mit der Spitze Ihres Bügeleisens zwischen den Knöpfen bügeln. Die Fläche sollte von den Knöpfen zur Seitennaht gebügelt werden. Falten fallen an der Seite weniger auf, als an der Front.
Zu guter Letzt wird die Rückenfläche bearbeitet. Korrekt gebügelt wird auch hier von der Mitte zur Seitennaht. Ratsam ist es ebenfalls, die beiden Bauchseiten über das Bügelbrett hängen zu lassen, damit man den Rückenbereich straff ziehen kann. Zumeist reicht es aus, ein- oder zweimal über die Fläche zu bügeln, je nachdem wie dick der Stoff des Hemdes ist.
Hat Ihr Hemd eine Brusttasche, so sollte diese vorsichtig gebügelt werden und möglichst straff gehalten werden.
Tipp: Beim Bügeln der Bauch- und Rückenpartie ist es sinnvoll, den Kragen stets über das Bügelbrett hängen zu lassen, damit dieser nicht neue Falten wirft. Nach dem Glätten sollte das Hemd an einen Bügel aufgehangen werden, damit es auch knitterfrei bleibt.
Hosen sollten vom Hosenbund aus gebügelt werden. Zunächst bügelt man die Taschen, anschließend den Hosenbund. Dann sollten vom Hosenbund aus die Hosenbeine gebügelt werden. Legen Sie diese so, dass die Außennaht nach außen zeigt und die Innennaht entsprechend nach innen. Die Flächen dazwischen können nun geglättet werden. Es sollte je nach Stoffdicke einige Male über die Flächen gebügelt werden. Die Hose kann bei Bedarf auch umgedreht werden, damit auch die andere Seite noch gebügelt werden kann. Auch hier sollte man zuerst die Taschen und den Hosenbund bügeln, dann die Hosenbeine.
Eine faltenfreie Krawatte rundet einen Anzug zu besonderen Anlässen perfekt ab. Zwar neigen Krawatten nicht verstärkt dazu, knittrig zu werden, dennoch ist das Bügeln nach dem Waschen unumgänglich. Am anfälligsten für Falten ist eine Krawatte in dem Bereich des späteren Knotens. Wie Sie Ihre Krawatte richtig bügeln, erklären wir Ihnen nun.
Grundsätzlich darf eine Krawatte keinen hohen Temperaturen ausgesetzt werden, unabhängig davon ob sie aus Polyester oder Seide bestehen, wird der Stoff andernfalls beschädigt. Auch sollte ein direkter Kontakt der Krawatte mit dem Bügeleisen ausbleiben. Mit leichten Dampfstößen sollten Sie das Bügeleisen möglichst dicht über dem Stoff führen.
Nachdem die Krawatte durch den Bügeldampf leicht befeuchtet ist, rollen Sie sie gleichmäßig um Ihr Handgelenk. Dadurch entsteht eine Art Rolle oder Bündel, das Sie nun wieder abnehmen und für etwa 24 Stunden ruhen lassen. Anschließend ist die Krawatte faltenfrei und kann eingerollt in den Schrank gelegt werden.